
Ab 2017 soll der neue WLTP-Zyklus für realistischere Verbrauchswerte in den Datenblättern der Fahrzeuge sorgen. Eine Analyse zeigt die Stärken und Schwächen der neuen Messmethoden.
Mit dem WLTP (Worldwide Harmonized Lights Vehicles Test Procedures) soll die Wirklichkeit des Straßenverkehrs realistischer abgebildet werden als bisher. Deswegen wird im neuen Verfahren öfter beschleunigt und härter gebremst, die Höchstgeschwindigkeit wird auf 131 km/h angehoben und die Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt bei diesem Test 47 km/h. Mit 30 Minuten dauert der WLTP-Zyklus auch deutlich länger als der NEFZ-Zyklus (knapp 20 Minuten) und auch das Gewicht wird berücksichtigt. In der Vergleichstabelle sind alter und neuer Verbrauchszyklus gegenübergestellt.
Kleinigkeiten haben im WLTP eine große Auswirkung: Die Schaltpunkte sind nicht mehr fest vorgeschrieben, sondern können fahrzeugspezifisch gewählt werden. Also darf in Zukunft deutlich früher als bisher in höhere Gänge geschaltet werden.Das hilft sportlich abgestimmten Handschaltgetrieben mit besonders hohen Übersetzungsverhältnissen in den unteren Gängen. Auf lange Sicht wird dieser Punkt aber immer weiter in den Hintergrund treten, da sich die Automatikgetriebe immer mehr durchsetzen.
Auch gibt es beim WLTP kein Standard-Fahrzeug mehr, Fahrzeuggewicht und Ausstattung fließen in die Bewertung ein. Das ist anders als bei den für den NEFZ-Zyklus optimierten und in der Ausstattung abgerüsteten Fahrzeugen, die den tatsächlichen Modellen kaum mehr entsprachen.
Der WLTP wird auf den gleichen Rollenprüfständen gemessen wie der bisherige NEFZ. Lediglich das Profil für die Tests wird verändert. Der festgelegte CO2-Grenzwert von 95 g/km, welcher 2020/21 erreicht werden soll, basiert jedoch auch noch auf dem NEFZ-Zyklus.